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Donnerstag

Offenbarung als Wegweiser

Am Sonntag haben wir in der Predigt gehört, dass manche Bibelstellen, wie ein Wegweiser zu einer schönen Aussicht sind. Eine ganz besonders schöne Aussicht finden wir auf den allerletzten Seiten der Bibel und zwar in Offenbarung 22,1–5. Durch diese Stelle half Johannes einst den verfolgten Christen über ihre Not hinweg auf etwas Positives zu blicken. Aber auch für uns heutzutage ist es ein Text, der Hoffnung geben will. Lies den Text heute in einer meditativen Haltung und lass dieses beschriebene Bild einfach auf dich wirken: 

„1Der Engel zeigte mir einen Fluss mit dem Wasser des Lebens. Der Fluss war klar wie Kristall und entsprang dem Thron Gottes und des Lammes. 2Mitten zwischen der Hauptstraße und dem Fluss und an dessen beiden Ufern wachsen Bäume des Lebens. Die Bäume tragen zwölfmal Früchte: Jeden Monat bringen sie Früchte hervor. Und die Blätter der Bäume dienen den Völkern zur Heilung. 3Es wird nichts mehr geben, das unter einem Fluch steht. Der Thron Gottes und des Lammes wird in der Stadt stehen. Ihre Bewohner werden Gott dienen und ihn anbeten. 4Sie werden sein Angesicht sehen, und sein Name wird auf ihrer Stirn stehen. 5Es wird keine Nacht mehr geben. Gottes Diener brauchen weder das Licht einer Lampe noch das Licht der Sonne. Denn Gott, der Herr, wird über ihnen leuchten. Und sie werden herrschen für immer und ewig.“

Montag

Das letzte Buch der Bibel ist die Offenbarung des Johannes, auch bekannt als Apokalypse (oder Enthüllung). Manche Leute ignorieren es und fragen sich, warum solch ein seltsames Werk überhaupt in den biblischen Kanon aufgenommen wurde. Andere scheinen davon geradezu besessen zu sein. Sie sind sich sicher, dass es sich um eine verschlüsselte „Geschichte der Zukunft“ handelt, die uns sagt, wie die Welt eines Tages enden wird. Diese Art, die Offenbarung zu lesen, basiert auf manchen Annahmen, die durchaus in Frage gestellt werden dürfen. Ohne uns auf eine bestimmte Art der Auslegung dieses Buches festlegen zu wollen, müssen wir uns grundsätzlichen Fragen über Gottes Wesen und Umgang mit den Menschen stellen. Hat Gott zum Beispiel ein geschlossenes und vorprogrammiertes Universum geschaffen, in dem die Entscheidungen der Menschen gar keine Rolle spielen? Ist die Zukunft sozusagen ein bereits gedrehter Film, dem wir nur beim Abspielen zuschauen? Oder ist die Zukunft offen und lädt uns ein, nicht einfach nur zu resignieren und uns anzupassen, sondern Protagonisten zu sein? Sind wir Mitarbeiter und „Mitakteure“ Gottes? 

Die Offenbarung des Johannes ist kein leicht zu verstehendes Buch, aber mache dir heute darüber Gedanken, wie du grundsätzlich deine Rolle in Gottes großem Plan für die Menschheit verstehst. Kannst du dich als Gottes Mitarbeiter und „Mitakteur“ sehen?