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Freitag

Im dritten und letzen Impuls am Sonntag hat Laila noch einen weiteren Aspekt des Salz- und Lichtseins betont. Nicht nur unsere guten Werke können sichtbar werden, sondern auch unsere Einstellungen. Einerseits sind wir Salz und Licht und andererseits haben wir auch jeder unsere ganz individuelle Identität und auch Herkunft. Für Gott ist jedes Individuum gleich Wertvoll unabhängig von Herkunft, Geschlecht und sozialem Umfeld.

Wir Christen können bei diesem Thema auch ein Vorbild (Licht) sein und auch jeden als Individuum annehmen (unabhängig von seiner Herkunft oder seinem Umfeld). Es gibt leider so viel Fremdenfeindlichkeit und Vorurteile gegen Menschen aufgrund ihres Umfelds und anderen Dingen die die Identität jedes Individuums prägen und ausmachen. 

Dabei kann gerade die Vielfalt in der Gesellschaft das Miteinander so voller Leben füllen und zur gegenseitigen Bereicherung führen. Auch wenn gesellschaftliche und kulturelle Unterschiede auch mal zu Missverständnisse und Spannungen führen können, ist dies eine Chance als Christ zu vermitteln und Menschen zu helfen, die es gerade nicht so leicht haben und auf diese Weise unser Licht leuchten zu lassen. Mit unserer ganz individuellen Identität können wir auch alle auf unsere eigene Art Salz und Licht sein.

Denke heute an deine eigenen Besonderheiten, bzw. an die anderer Christen, die du kennst. Inwiefern kann sich Salz- und Lichtsein aufgrund von persönlicher Identität und Herkunft unterscheiden? Vielleicht denkst du manchmal, dein Licht scheint nur schwächlich im Vergleich zu anderen Christen. Aber mitunter wird gerade nur dieses schwache Licht von den Augen mancher deiner Mitmenschen wahrgenommen. 

Mittwoch

Am Sonntag hat uns Christiane in ihre Gedanken über „das Lichtsein“ mit hineingenommen. Jesus hat im Anschluss an seine Aussage über das „Salzsein“, den Jüngern noch eine weitere Funktion auf dieser Welt zugesprochen:

„14Ihr seid das Licht der Welt: Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben! 
15Es zündet ja auch niemand eine Öllampe an und stellt sie dann unter einen Tontopf. Im Gegenteil: Man stellt sie auf den Lampenständer, damit sie allen im Haus Licht gibt. 
16So soll euer Licht vor den Menschen leuchten. Sie sollen eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen.«“ Matthäus 5,14–16 

Licht ins Dunkle ist nicht nur eine Hilfskampagne zur Weihnachtszeit oder eine philosophische Metaphorik, sondern eine Alltagswirklichkeit von Christen. Sie geschieht dort, wo wir das Vorrecht haben, Gottes freundliche Güte zu reflektieren, ähnlich wie der Mond (der selbst dunkel ist) das Licht der Sonne reflektiert. Manchmal scheint dieses Licht in großen Aufgaben durch uns (wie der Begleitung eines sterbenden Menschen), manchmal aber auch in kleinen Dingen, wie dem freundlichen Gruß an den Nachbarn auf der Straße.

Nimm dir kurz Zeit und denke an deinen eigene Alttag und die Menschen rund um dich. Wie kannst du für sie ein Licht der Liebe Gottes sein?

Montag

Gestern haben wir drei kurze Impulse zu dem Thema „Eine neue Identität“ gehört. Martin (Schober) hat uns zum Nachdenken über eine der markantesten Aussagen Jesus, die er am Ende der berühmten Bergpredigt machte, angeregt. Jesus hat in Matthäus 5,13 gesagt:
„»Ihr seid das Salz der Erde: Aber wenn das Salz nicht mehr salzt, wie kann es wieder salzig werden? Es ist nutzlos! Also wird es weggeworfen und von den Menschen zertreten.“

Oft wird die Auslegung dieser Worte von Jesus mit der konservierenden Eigenschaft des Salzes in Verbindung gebracht. Das würde bedeuten, dass Christen eine konservierende, also erhaltenden, Funktion auf dieser Welt haben. Wir tradieren und bewahren das Gute auf der Welt. Man könnte auch sagen, Jünger Jesu bewahren die Welt vor dem Verderben (so wie Salz Fisch und Fleisch davor bewahrt). Das ist ein Aspekt des Salzseins. Ein anderer ist die klassische Funktion als „Gewürz“. Salz gibt schon in geringen Mengen der Suppe Geschmack. Wenn wir als Jünger Jesu als Salz der Erde bezeichnet werden, dann bedeutet das, dass wir in der Welt den guten Geschmack der Güte Gottes verbreiten. Müssen wir das erst durch harte Arbeit an uns selbst erlangen; müssen wir erst Salz werden (z.B. durch geistliche Übungen oder Jüngerschaftsschulungen)? Nein, wir sind es schon. Jesus sagt „ihr seid das Salz der Erde.“ 

Denke heute darüber nach, was es für dich bedeutet, Salz der Erde zu sein!