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Donnerstag

Hauptfach Liebe

„Einen Weg noch weit darüber hinaus zeige ich euch“ schrieb der Apostel Paulus an die Christen der Stadt Korinth bevor er zum sogenannten Hohelied der Liebe kam, dem 13. Kapitel der 1. Korintherbriefes. Am Ende dieses Kapitels fasst Paulus seine Einsichten über diesen „herausragenden Weg“ nochmals wie folgt zusammen: „Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die größte aber von diesen ist die Liebe“. 

Der „herausragenden Weg“ ist der Weg der Liebe. Gesellschaftliche Etiketten vergangener Tage bezüglich Geschlecht, Religion, Kultur und Klasse müssen zurücktreten. Paulus sagt: „Es gibt weder Juden noch Nichtjuden, weder Sklaven noch Freie, weder Männer noch Frauen, denn ihr seid alle eins in Christus Jesus.“ Alte soziale In-/Out-Indikatoren (wer dazugehört bzw. wer nicht) sagt Paulus, zählen nicht mehr; stattdessen: „Das Einzige, was zählt, ist der Glaube, der durch die Liebe wirkt.“ Wo der Geist ist, ist die Liebe. Wo der Geist Gottes lehrt, lernen die Menschen Liebe. Glaubensgemeinschaften sind idealerweise spirituelle Schulen der Liebe, die jeden (vom kleinen Kind bis zu den Großeltern) in einen lebenslangen Lernprozess einbeziehen. In der Schule des Geistes studiert jeder die Liebe Gottes.

Wann immer du dich heute im Spiegel siehst, sage: „Ich bin ein Schüler in der Schule der Liebe Gottes.“ Du kannst gerne zur Vertiefung 1. Kor 13 heute lesen.

Montag

Wer ist unser Nächster? 

Wie wir letze Woche gehört haben, bewirkt der Heilige Geist Liebe zu Gott. Aber nicht nur zu Gott. Wo der Geist wirkt, fließt die Liebe zu Gott immer über in die Liebe zu unserem Nächsten. Und laut Jesus ist unser Nächster nicht nur die Person, die uns ähnlich ist oder die wir am meisten mögen. Unser Nächster ist jede und jeder, egal ob uns ähnlich oder nicht, Freund oder Fremder – oder sogar Feind. Wie Petrus bei seiner Begegnung mit Kornelius lernte, möchte der Geist Mauern aus Vorurteilen und Feindseligkeit niederreißen. Dadurch sollen wir aufhören, uns als rein (oder gut) und andere als unrein (oder schlecht) zu beurteilen. Stattdessen öffnen wir uns für Fremde und Feinde, um Nachbarn und Freunde zu werden. 

Wo auch immer du heute bist, achte auf die Menschen, die dich umgeben. Identifiziere dich mit ihnen und sage in Gedanken zu ihnen „meinen Nächsten“ oder „meine Verwandtschaft“. Wenn du möchtest, kannst du zur Vertiefung das ganze zehnte Kapitel aus der Apostelgeschichte lesen.