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Donnerstag

„30Dann führte er sie hinaus und fragte: »Ihr Herren, was muss ich tun, damit ich gerettet werde?« 31Sie antworteten: »Glaube an den Herrn, Jesus, dann wirst du gerettet und mit dir deine ganze Hausgemeinschaft.«“ (Apostelgeschichte 16,30–3)

Als der Apostel Paulus mit seinem Missionspartner Silas die Gute Nachricht erstmals auf europäischem Boden verkündete, geschah vieles, dass unter die Überschrift „Befreiung“ gestellt werden kann. Z.B. wurde eine Sklavin von einem Wahrsagegeist befreit. Das machte die Besitzer der Sklavin ärgerlich, da sie durch ihrer Wahrsagerei Geld verdienten. So wurden Paulus und Silas ins Gefängnis gesperrt, doch durch ein gottgewirktes Erdbeben wurden sie von den Ketten befreit. Nun brachte diese Befreiung wiederum den Gefängniswärter in Not. Er sah sich schon selbst als Gefangenen im eigenen Gefängnis, da er sicher hart bestraft werden würde, wenn seine Häftlinge entkommen. Er fragt Paulus wie er gerettet werden kann. Das griechische Wort gerettet, bedeutet aber auch befreit. Der Wärter wollte vielleicht wissen, wie er aus dieser verhängnisvollen Situation befreit werden kann.  

Lies die obigen Bibelverse nochmals unter dem Aspekt der Befreiung:
„30Dann führte er sie hinaus und fragte: »Ihr Herren, was muss ich tun, damit ich befreit werde?« 31Sie antworteten: »Glaube an den Herrn, Jesus, dann wirst du befreit und mit dir deine ganze Hausgemeinschaft.«“

In welchen Lebensbereichen sehnst du dich nach Befreiung von Jesus?

Gebet: „Herr hilf mir vertrauen in dich zu haben, damit ich befreit werde und anderen Menschen eine Quelle der Befreiung werden kann. Amen!“

Montag

„5Glücklich ist, wer den Gott Jakobs zum Helfer hat, wer seine Hoffnung auf den Herrn setzt, auf seinen Gott!
6Himmel und Erde hat er gemacht , das Meer und alles, was sich darin bewegt. Für alle Zeit hält er an seiner Treue fest. 
7Er verhilft den Unterdrückten zum Recht. Er gibt den Hungernden zu essen. Der Herr macht die Gefangenen frei.“ (Psalm 146,5–7)

In den Jahrzehnten nach Jesu Tod reisten Paulus, Timotheus, Lukas, Silas, Priscilla, Aquila und viele andere durch das Römische Reich und verkündeten die Botschaft von Gerechtigkeit und Freude, Versöhnung und Frieden, die sie von Jesus und den ursprünglichen Jüngern erhalten hatten. Sie gründeten Gemeinden allen großen Städten des Reiches. Eine solche Stadt war Philippi, Griechenland, etwa auf halber Strecke zwischen Jerusalem und Rom. Es war eine römische Kolonie, was bedeutet, dass es wie ein kleiner Außenposten Roms war. Die Leute von Philippi waren treue Römer – oder zumindest einige von ihnen. Die Sklaven dort, wie überall im Reich, waren mit der Pax Romana (Römischer Frieden) nicht so glücklich. Sie leisteten unverhältnismäßig viel Arbeit und genossen unverhältnismäßig wenig „Frieden“. Dasselbe galt für Frauen im Imperium. Die durchschnittliche Römerin musste viele Kinder gebären, damit das Reich genügend junge Männer für den Krieg hat. Wie Sklaven zahlten die meisten Frauen einen hohen Preis für den „Frieden“. Es ist daher nicht verwunderlich, dass Paul, Silas, Lukas und andere, als sie Philippi zum ersten Mal mit der Botschaft von Jesus besuchten, von einer Gruppe von Frauen begrüßt wurden. Unter ihnen war eine wohlhabende Geschäftsfrau namens Lydia, die Paulus und seinem Gefolge eine Unterkunft in ihrem großen Haus anbot. 

Denke heute darüber nach, warum Sklaven und Frauen die ersten waren, die die neue und gute Nachricht (das Evangelium) willkommen geheißen haben. Überlegen dabei auch, wer in unserer Zeit und Kultur ein dementsprechend „geeigneter“ Empfänger der Guten Nachricht ist.