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Freitag
Neben der Geschichte von der Versöhnung zwischen Jakob und Esau finden wir
noch weitere Geschwisterkonflikte in der Bibel. Einer der Bekanntesten handelt von der Rivalität zwischen Josef und seinen Brüdern und in späterer Folge deren Versöhnung.
Josef war in einer ähnlichen Situation wie Esau, als seine Brüder in ihrer Not vor ihn
traten. Er hätte ihnen heimzahlen können, dass sie ihn einst an Sklavenhändler verkauft haben. Doch Josef hat es nicht getan. Er hat Versöhnung gewählt uns ist dadurch zum Segen für seine Brüder, Familie und Nation geworden.
Das Gleiche gilt für uns heute. Unsere Welt ist voller Rivalität und Streit. Wir alle erfahren ungerechte Behandlung durch andere und wir alle haben schon andere ungerecht behandelt. Aber wenn wir Gottes Gesicht reflektieren möchten, wenn wir unserer Rolle als Ebenbilder Gottes gerecht werden wollen, dann werden wir in Konflikten den Weg der Gnade und Versöhnung wählen. Durch Versöhnung werden wir lebendig, wir können Gottes Gesicht in anderen Menschen sehen und andere Menschen sehen Gottes Gesicht
in uns.
Gebet: Herr Jesus, hilf mir bitte in Konfliktsituationen den Weg der Versöhnung zu wählen, sodass ich, wie Josef, zum Segen für die Menschen um mich herum werden kann. Amen!
Wenn du möchtest, kannst du zur Vertiefung 1 Mo 50,15–21 lesen:
„Als Josefs Brüder begriffen, dass ihr Vater tot war, bekamen sie Angst. Sie dachten:
»Hoffentlich ist Josef uns gegenüber nicht nachtragend. Sonst wird er uns all das Böse
heimzahlen, das wir ihm angetan haben.« Darum ließen sie ihm mitteilen: »Dein Vater hat uns vor seinem Tod aufgetragen, dir zu sagen: ›Vergib deinen Brüdern das Unrecht und ihre Schuld! Ja, sie haben dir Böses angetan. Nun vergib ihnen dieses Unrecht. Sie dienen doch dem Gott deines Vaters!‹« Als Josef das hörte, fing er an zu weinen. Da gingen seine Brüder zu ihm hin, warfen sich vor ihm nieder und sagten: »Wir sind deine Knechte.« Aber Josef sagte zu ihnen: »Fürchtet euch nicht! Bin ich etwa Gott? Ihr hattet Böses für mich geplant. Aber Gott hat es zum Guten gewendet. Er wollte tun, was heute Wirklichkeit wird: ein großes Volk am Leben erhalten. Deshalb fürchtet euch nicht! Ich werde für euch und für eure Kinder sorgen.« Er tröstete sie und redete freundlich mit ihnen.“
Mittwoch
Bei unserem Impuls am Montag ging es um den inneren Kampf den wir führen, wenn wir mit anderen Menschen zerstritten sind. Der Kampf wird vor allem dann spürbar, wenn wir einen Schritt in Richtung Versöhnung gehen wollen. Wir müssen vorher mit Gott im Gebet ringen, denn unser Stolz möchte nicht, dass wir unsere Fehler einsehen und um Vergebung bitten. Das ist aber der Weg, der zum Leben führt, der uns wieder aufblühen läßt und erneut Freude schenkt. So ist es Jakob gegangen, nachdem er sich mit seinem Bruder Esau wieder versöhnt hat. Das Gesicht Esaus erschien ihm wie das Gesicht Gottes.
Lies heute 1 Mo 33,8-10. Stell dir dabei vor, wie wunderbar es ist, Gottes Gesicht im Gesicht derer zu sehen, mit denen du dich ausgesöhnt hast. Bzw. umgekehrt, wie erfreulich ist es dich zu sehen, für diejenigen Menschen, die bei dir Nachsicht für ihre Fehler gefunden haben?
Esau fragte: »Was hast du mit all dem Vieh vor, das mir unterwegs entgegenkam?«
Jakob antwortete: »Mein Herr, damit wollte ich bei dir Gnade finden.« Doch Esau erwiderte: »Ich habe genug, mein Bruder. Behalte, was dir gehört.« Jakob sagte: »Wenn ich Gnade bei dir gefunden habe, nimm mein Geschenk an. Ich sah dein Gesicht, und es war, als würde ich Gott von Angesicht zu Angesicht sehen. So freundlich hast du mich aufgenommen.“
Montag
Diese Woche geht es um Streit / Rivalität und Versöhnung. Wer selber Geschwister hat, kann sich wahrscheinlich gut in die biblischen Geschichten versetzten, die unser Thema über Rivalität und Versöhnung schön veranschaulichen. Es handelt sich dabei nämlich um Konflikte zwischen Geschwistern, wie Jakob und Esau oder Josef und seinen Brüdern. Und auch wenn diese Konflikte sich vor langer Zeit ereignet haben, können wir doch viel aus ihnen lernen, auch ohne selber Geschwister zu haben.
Konflikte mit anderen Menschen führen auch zu einem Konflikt mit Gott. Nachdem Jakob
seinen Bruder Esau um sein Erstgeburtsrecht betrogen hatte, konnte er vor ihm fliehen.
Doch irgendwann kam der Zeitpunkt, an dem er seinem Bruder wieder in die Augen
sehen musste. Die Nacht davor war eine schlaflose Nacht. Es war eine Nacht des
Ringens mit Gott.
Lies heute 1. Mose 32, 21b-22 und 25b-27
Frage dich dabei, ob es auch in deinem Leben offene „Rivalitäten“ gibt?
Wie wirken sie sich auf deine Beziehung zu Gott aus?
„Denn Jakob dachte sich: »Mit dem Geschenk, das ich vorausschicke, will ich Esau um Versöhnung bitten. Erst danach will ich ihm unter die Augen treten. Vielleicht nimmt er mich dann freundlich auf.« So zog Jakobs Geschenk an seinen Bruder voraus. Er selbst aber blieb in dieser Nacht im Lager…..
Er selbst blieb allein zurück. Plötzlich war da jemand, der bis zum Morgengrauen mit ihm kämpfte. Aber er sah, dass er Jakob nicht besiegen konnte. Da packte er Jakob am Hüftgelenk, sodass es beim Ringen ausgerenkt wurde. Dabei sagte er: »Lass mich los! Denn der Tag bricht an.« Jakob entgegnete: »Ich lasse dich erst los, wenn du mich gesegnet hast.«“
2 Dinge haben alle Geschichten gemeinsam: 1. wird von den Schuldigen um Vergebung gebeten, 2. glauben alle Beteiligten an Gott. Schwerer fällt mir eine Versöhnung mit Nicht-Christen, die gar keine Fehler bei sich sehen oder eingestehen. Keinen Groll hegen ist das eine (und möglich), eine Versöhnung und dadurch reparierte Beziehung aber etwas ganz anderes.
Ja, genau.
Vergeben kann ich einseitig und keinen Groll mehr hegen, aber für Versöhnung braucht es beide. Das kann ich nicht erzwingen.
Mein Gedanke bei diesen großen Versöhnungsereignissen ist, dass nicht das menschliche
Bemühen zur Versöhnung ausschlaggebend war, sondern dass Gott es in beiden Fällen
vorbereitet hat und die Brüder bereit waren, Gottes Eingreifen auszuführen.
Ob der HERR auch mich vorbereitet, Versöhnung zu wollen und zu versuchen?