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Freitag

Wir beenden diese Woche noch mit einem letzen Gedanken über Jesus als Lehrer. Wir haben gesehen, dass Jesus verschiedene Formen des Lehrens verwendet hat, doch hatten sie alle etwas gemeinsam. Jesus lieferte meistens keine eindeutigen Antworten oder dogmatische Lehraussagen. Er lehrte nicht in Kategorien, wie richtig oder falsch. Stattdessen stellte er Fragen, regte zum Denken an und ließ die Zuhörenden ihre eigene Meinung bilden.

Hier sind einige Fragen von Jesus aufgelistet. Such dir drei Fragen aus und stelle dir vor, dass Jesus sie an dich richtet. Was bewirken diese Fragen in dir?

  • Was ist leichter, zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben? Oder zu sagen: Steh auf und geh umher?
  • Erntet man etwa von Dornen Trauben oder von Disteln Feigen? Werden sie nicht alle beide in die Grube fallen?
  • Was habt ihr sehen wollen, als ihr in die Wüste hinausgegangen seid?… Einen Mann in feiner Kleidung?
  • Warum sorgt ihr euch?
  • Warum habt ihr solche Angst?
  • Warum habt ihr so böse Gedanken im Herzen?
  • Warum hast du gezweifelt?
  • Warum übertretet ihr Gottes Gebot?
  • Willst du gesund werden?
  • Warum weint ihr?
  • Für wen haltet ihr mich?
  • Wollt ihr auch weggehen und mich verlassen?

Mittwoch

  Diese Woche geht es um Jesus als Lehrer. Wir haben am Montag schon über verschiedene Ansätze des Lehrens von Jesus nachgedacht. Die allergrößte Lektion erteilte Jesus aber der Menschheit am Kreuz von Golgatha. Dort wurde wahr, worüber Jesus zuvor schon immer wieder gelehrt hat. Und zwar die Ankunft von Gottes Königreich mitten in dieser Welt. Es war ein radikaler Gegenentwurf zum römischen Reich, einer von oben nach unten gerichteten Machtstruktur in welcher die Menschen (am unteren Ende) durch eine Mischung aus Belohnung und Bestrafung kontrolliert wurden. Jesus hat uns aber am Kreuz gelehrt, dass Gottes Königreich gewinnt, nicht durch  Blutvergießen und Brutalität, sondern durch gnädige Selbsthingabe und Feindesliebe. Jesus hat uns auch gelehrt, dass sein Reich alles beinhaltet, wonach wir uns sehnen.

Meditiere heute über Matthäus 6,31–34 mit Schwerpunkt auf Vers 33. Was bedeutet in deinem Alltag „vor allem anderen nach seinem Reich streben“?

„Macht euch also keine Sorgen! Fragt euch nicht: Was sollen wir essen? Was sollen wir trinken? Was sollen wir anziehen?
Um all diese Dinge dreht sich das Leben der Heiden. Euer Vater im Himmel weiß doch, dass ihr das alles braucht.
Strebt vor allem anderen nach seinem Reich und nach seiner Gerechtigkeit – dann wird Gott euch auch das alles schenken.
Macht euch also keine Sorgen um den kommenden Tag – der wird schon für sich selber sorgen. Es reicht, dass jeder Tag seine eigenen Schwierigkeiten hat.“

Montag

Wir haben in der Predigt vor zwei Wochen darüber gehört, wie Jesus seinen Dienst als Wanderprediger mit einem Wunder begonnen hat. Jesus hat auf einer Hochzeit Wasser zu Wein verwandelt. Das war aber nicht „nur“ ein Wunder, sondern Jesus hat den Besuchern der Hochzeit, wie auch uns (den Lesern der Geschichten von Jesus), eine Botschaft vermitteln wollen. In diesem Fall war die Botschaft, dass Gott die Quelle der
Freude und des Lebens ist. Jesus hat durch das Wunder also gelehrt.

Das war nur einer von mehreren didaktischen Ansätzen von Jesus. Er hat neben Wundertaten auch durch öffentliche Lehrreden (Bergpredigt), demonstrative Handlungen (Tempelreinigung), persönliches Mentoring / Leben als Vorbild (gegenüber den Jüngern) und natürlich durch Gleichnisse (z.B. vom Senfkorn) gelehrt.

Diese Woche geht es darum, in Jesus unseren Lehrer zu sehen. Stell dir Jesus als Lehrer in unserer Zeit und Kultur vor, also als Schullehrer oder Universitätsprofessor. Wenn du bei ihm in der Klasse sitzen würdest, was wären Fragen, die du unbedingt stellen möchtest? Schreib sie vielleicht auf einen Zettel und bringe sie im Gebet deinem Jesus, deinem Lehrer.