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Donnerstag

Stelle dir Fragen der Weisheit

„5Erwirb dir Weisheit, erwirb dir Verstand! Vergiss meine Worte nicht, weich davon nicht ab! 6Lass die Weisheit nicht außer Acht, so wird sie dich beschützen. Liebe sie, so wird sie dich behüten. 7Die Weisheit ist das Allerbeste, erwirb sie dir! Koste es auch dein Vermögen, erwirb dir Verstand!“ (Sprüche 4,5–7)

Wenn Gott  für das Vergnügen ist, warum finden wir dann in der Bibel so viele Warnungen und Regeln zum Thema Vergnügen? Diese Regeln machen Sinn, wenn man bedenkt, wie leicht alle großen Freuden des Lebens – Essen, Trinken, Sex, Besitzen, Gewinnen, Ausruhen, Spielen, Arbeiten – süchtig machen und zerstörerisch werden können. Wenn wir Vergnügungen ohne Selbstprüfung oder Selbstbeherrschung nachgehen, kann große Freude schnell zu großem Schmerz führen. Deshalb spielen Regeln über Vergnügen eine wichtige Rolle. Ein Leben nach Regeln (in der Bibel Gesetz genannt) ist sinnvoll, aber zugleich nur ein Anfang. Im besten Fall ist es wie in der Grundschule. Die Grundschule hat ihren Platz, aber wenn wir nie einen weiterführenden Schulabschluss machen dürfen, ist sie doch sehr beschränkt. Wenn wir bereit sind, führt uns Gottes Geist von der regelorientierten Grundschule zur weiterführenden Schule mit einem neuen Schwerpunkt. In der höheren Schule Gottes geht es nicht um Regeln, sondern um Weisheit. Aus grundlegenden Fragen wie „Ist das richtig oder falsch, legal oder illegal?“ wenden wir uns den Fragen der Weisheit zu: „Wird mir das dabei helfen oder mich daran hindern, meine höchsten Ziele zu erreichen? Wohin wird dies kurz-, mittel- und langfristig führen? Welche unbeabsichtigten Folgen könnte dies mit sich bringen? Wer könnte dadurch verletzt werden? Gibt es bessere Alternativen? Ist jetzt der beste Zeitpunkt? Sollte ich klugen Rat einholen, bevor ich weitermache?“

Beobachte deine Gedanken im weiteren Verlauf dieser Woche, vor allem, wenn es um Entscheidungen geht. Denkst du dabei eher durch Regeln geleitet (das soll ich, das soll ich nicht,…) oder durch Gottes Weisheit geleitet (das ist gut / nicht gut, weil…)?

Über die Sommermonate werden wir uns in der Predigtserie „Weisheit von oben“ mehr mit den Sprüchen beschäftigen. 

Montag

Für das Vergnügen

„Und als Zweites kommt dieses dazu: Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist wichtiger als diese beiden.“ (Markus 12,31)

Vor zwei Wochen hat uns die Liebe zu unserem Nächsten beschäftigt. Den Nächsten zu lieben ist der zweite Teil des sogenannten Doppelgebotes der Liebe und folgt der Liebe zu Gott. Jesus hat durch dieses Gebot die 10 Gebote zusammengefasst. Demnach sind die Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten gleich wichtig. Das Gebot den Nächsten zu lieben erhält von Jesus noch den Zusatz „so wie sich selbst“. Wir sollen den Nächsten lieben, wie uns selbst. Dieser Zusatz fällt in christlichen Kreisen oft unter den Tisch, da Selbstliebe mit Selbstverliebtheit oder gar Narzissmus verwechselt wird. Wie ist sie aber davon zu unterscheiden? Wenn die Liebe zu Gott immer mit der Liebe zu anderen verbunden ist und wenn wir andere so lieben sollen, wie wir uns selbst lieben, was bedeutet es dann, uns selbst zu lieben? Kann der Geist Gottes uns eine heilige und gesunde Art der Selbstliebe lehren? Werbetreibende verleiten uns oft dazu, egoistischer oder egozentrischer zu werden – unser Handeln liegt oft in ihrem Eigeninteresse. Aber der Geist lehrt uns eine völlig andere Art, uns selbst zu lieben – einen Weg der Reife, der Selbstprüfung, Selbstbeherrschung, Selbstentwicklung und Selbsthingabe beinhaltet. Diese Praktiken reifer Selbstfürsorge ermöglichen es uns, Gott und andere vollständiger und freudiger zu lieben. Nun sind unsere Kämpfe mit uns selbst (und der Akzeptanz von Selbstliebe) oft Kämpfe mit unserem Verständnis von Vergnügen. Vergnügen war ursprünglich die Idee des Schöpfers. Indem er uns Geschmack, Geruch, Gehör, Sehen und Fühlen schenkte, ermöglichte Gott eine erstaunliche Vielfalt an Freuden: vom Essen bis zum Sex, von der Musik bis zum Sport, vom Malen bis zur Gartenarbeit, vom Tanz bis zum Reisen. Menschliches Vergnügen ist eine gute und schöne Schöpfung, die, wie es scheint, die große Fähigkeit zum Vergnügen widerspiegelt, die in Gott vorhanden ist. Uns wird in der Bibel gesagt, dass Gott Freude an der Schöpfung und an uns hat. Deshalb werden wir in der Bibel immer wieder daran erinnert, dass unser Schöpfer uns alles gegeben hat, damit wir es genießen können. In der Gegenwart Gottes dürfen wir uns an allen schönen Dingen seiner Schöpfung freuen. Der Schöpfer ist definitiv für das Vergnügen.

Denke heute darüber nach, was dir im Alltag Freude bereitet und danke Gott dafür.