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Mittwoch

Nachdem Jesus seinen Jüngern einige Male nach Ostern erschienen ist, war es Zeit für ihn, zurück zu seinem himmlischen Vater zu gehen. Das hat unter seinen Anhängern für Spekulationen gesorgt. Einige haben damit gerechnet, dass Jesus sehr bald zurückkommen wird und mit ihm ein endzeitliches Gericht über alle Menschen. Das hat zu einer eher passiven Haltung des Wartens geführt. Andere wiederum dachten weniger an ein zukünftiges Erscheinen Jesus. Sie waren vielmehr darum bemüht, dass Jesus in der Welt durch sie und ihren Lebensstil erscheint. Sie haben sich regelmäßig in kleinen Gemeinschaften getroffen, die sie als Ekklesia bezeichnet haben. Dieses Wort haben sie aus der Kultur des römischen Kaiserreichs entnommen. Dort meinte es die elitäre Versammlung römischer Staatsbürger zu Besprechung interner Angelegenheiten. Die Ekklesia Jesus stand hingegen allen Klassen offen und es ging bei den Versammlungen nicht um die Angelegenheiten eines weltlichen Staates, sondern um Gottes Königreich. Die Römer haben bei ihren Versammlungen ihren Kaiser angebetet, aber die Christen haben bei ihren Versammlungen den lebendigen Gott angebetet, der sich durch Jesus Christus offenbart hat. Der Aufbruch zur Anbetung hat nicht nur mit der Haltung des einzelnen gegenüber Gott zu tun (wie wir bei Jesus und Petrus gesehen haben), sondern auch mit der Gemeinschaft. Es scheint so, als hätten die frühen Christen keine Gelegenheit ausgelassen, um zusammen ihren Gott anzubeten, sei es im Tempel, in Wohnhäusern oder an anderen Orten.

Lies heute aus dem Kolosserbrief des Apostel Paulus Kapitel 3 Verse 16 und 17.
Überlege, wie dieser aus der Antike stammende Appell in der heutigen Zeit Gestalt gewinnen kann.

„Das Wort, in dem Christus gegenwärtig ist, wohne in reichem Maß bei euch. Lehrt einander und ermahnt euch gegenseitig. Tut das in aller Weisheit. Singt Gott aus vollem Herzen Psalmen, Hymnen und geistliche Lieder. Denn er hat euch Gnade geschenkt. Alles, was ihr sagt und tut, soll im Namen des Herrn Jesus geschehen. Dankt dabei Gott, dem Vater, durch ihn.“

Montag

Wir haben vergangene Woche einiges über den Aufbruch zur Jüngerschaft und Jesus Berufung seiner ersten Jünger gehört. Hierbei haben insgesamt zwei wunderbare Fischfänge am See Genezareth eine große Rolle gespielt. Wie Marcus uns in der gestrigen Predigte zeigte, steckt in der Geschichte vom ersten Fischfang auch ein wunderbares Detail zum Thema Anbetung. Petrus, der ganz erstaunt über die vielen Fische im Netz war, hat erkannt, dass es mit Jesus etwas besonderes auf sich haben muss. Gleichzeitig hat er im Angesicht Jesu und dieses göttlichen Ereignisses auch seine eigenen Fehler und seine Unwürdigkeit erkannt. Das hat ihn in die Knie gezwungen und Jesus anbeten lassen. Zu erkennen, es gibt jemanden, der größer ist als ich und mich diesem ganz hinzugeben ist Anbetung. Unterschiedliche Personen oder Dinge können zum Gegenstand der Anbetung werden, doch aus biblischer Perspektive ist Gott der einzige dem menschliche Anbetung gebührt. 

Lies heute die Überlieferung von dem ersten wunderbaren Fischfang und stelle dir die Szene ganz bildlich vor, als Petrus vor Jesus kniete. Wann gibt es in deinem Leben Momente, die dich ganz automatisch zur Anbetung Gottes führen?
Reflektiere ein wenig darüber, was dir persönlich zur Anbetung hilft (z.B. Lieder, bestimmte Bibeltext wie Psalmen, Gebetserhörung, Gemeinschaft,…).

4Als Jesus seine Rede beendet hatte, sagte er zu Simon: »Fahre hinaus in tieferes Wasser! Dort sollt ihr eure Netze zum Fang auswerfen.« 
5Simon antwortete: »Meister, wir haben die ganze Nacht hart gearbeitet und nichts gefangen. Aber weil du es sagst, will ich die Netze auswerfen.« 
6Simon und seine Leute warfen die Netze aus. Sie fingen so viele Fische, dass ihre Netze zu reißen drohten. 
7Sie winkten die Fischer im anderen Boot herbei. Sie sollten kommen und ihnen helfen. Zusammen beluden sie beide Boote, bis sie fast untergingen. 
8Als Simon Petrus das sah, fiel er vor Jesus auf die Knie und sagte: »Herr, geh fort von mir! Ich bin ein Mensch, der voller Schuld ist!« (Lukas 5,4–8)