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Donnerstag
Der Tod hat nicht das letze Wort
Zur gleichen Zeit, als sich der neue Aufbruch im römische Reich ausbreitete, kam es zu Unruhen. Jüdische Gruppen planten einen bewaffneten Aufstand in Jerusalem, auf den das römische Militär mit vernichtender Gewalt reagieren und Jerusalem in Schutt und Asche legen würde. In Rom selbst war der wahnsinnige Kaiser Nero äußerst mächtig. Es machte ihm unglaublich viel Spaß, Menschen aus einer Laune heraus hinzurichten und Paulus wusste, dass er jeden Tag Neros nächstes Opfer sein könnte. Aber Paulus beschwerte sich nicht. Eigentlich konnte er es nicht ausstehen, sich zu beschweren. Was auch immer geschah, er jubelte und sang einfach weiter und war dankbar für jeden Tag, jeden Atemzug, jeden Herzschlag. „Für mich ist das Leben Christus“, schrieb er. „Aber sterben wird ein Gewinn sein.“ Paulus folgte dem Beispiel Jesu, der Not erduldete und darüber hinaus tiefe Erfüllung hatte. Darin ist Jesus allen Christen ein Vorbild. Auch Paulus hatte keine Angst vor dem Tod und wenn selbst der Tod seine Macht (wörtlich seinen Stachel) verliert, scheinen auch die Strapazen des Lebens kleiner und weniger bedrohlich zu sein. Für Paulus konnten die Beschwerden des Lebens nicht mit der Herrlichkeit verglichen werden, die eines Tages offenbart werden würde.
Denke an Unruhe und Gefahr in unserer heutigen Welt und stelle dir dann vor, dass es jenseits dieses Lebens eine vollkommene Welt gibt, die darauf wartet, offenbart zu werden. Lass die Vision dieser guten und gerechten Welt die heutigen Nöte und Gefahren ins rechte Licht rücken.
Montag
Die Gabe, die niemand will, aber jeder braucht
Jahr für Jahr, Jahrzehnt für Jahrzehnt wuchs die frühe Kirche. Neue Leiter wurden herangezogen, neue Gemeinden gegründet und neue Menschen schlossen sich der Bewegung an. Der Aufbruch breitete sich immer weiter aus. Die Anhänger erlebten Jüngerschaft, Gemeinschaft, Anbetung, Partnerschaft, Verantwortung und noch etwas anders sehr wichtiges: Not. Not ist eine Gabe, die niemand will, die aber jeder bekommt und auch braucht. Es gab Verfolgungen durch Außenstehende, Verrat von Insidern und unnötige interne Auseinandersetzungen, die Zeit verschwendeten und Energie raubten. Es kam zu Spaltungen, moralischen Skandalen und finanziellen Unzulänglichkeiten. Es gab Machtkämpfe und alle möglichen verrückten Lehren, die verwirrten, ablenkten und wertvolle Energie raubten. Wie bei jedem menschlichen Unterfangen vergaßen die ersten Jünger manchmal, worum es in der neuen Bewegung eigentlich gehen sollte. Aber als sie sich gegenseitig beleidigten und dann wieder einander vergaben, als sie Spaltungen und dann Versöhnungen erlebten, als sie stolperten, fielen und wieder aufstanden, entwickelten sie neue Stärken – Stärken, die auf keine andere Weise entwickelt werden konnten: Demut, Widerstandskraft und Weisheit. Sie lernten, dass Gott uns keine Abkürzungen gibt, um Schwierigkeiten zu umgehen, sondern dass Gott uns durch sie stärkt.
Reflektiere heute über aktuelle Schwierigkeiten im Leben und überlege, welche Stärken du entwickeln könntest, wenn du ihnen weise begegnen würdest.
Wenn du möchtest, kannst du zur Vertiefung in 2. Korinther 6,1–10 lesen, wie der Apostel Paulus mit Not umgegangen ist:
„1Wir als Gottes Mitarbeiter bitten euch auch: Nehmt die Gnade Gottes so an, dass sie nicht ohne Wirkung bleibt.
2Denn Gott spricht: »Ich habe dich zur rechten Zeit erhört und dir am Tag der Rettung geholfen.« Seht doch! Jetzt ist die rechte Zeit. Seht doch! Jetzt ist der Tag der Rettung.
3Wir wollen auf gar keinen Fall Anstoß erregen. Denn unser Dienst soll nicht in Verruf geraten.
4Vielmehr beweisen wir in jeder Lage, dass wir Gottes Diener sind: Mit großer Standhaftigkeit ertragen wir Leid, Not und Verzweiflung.
5Man schlägt uns, wirft uns ins Gefängnis und hetzt die Leute gegen uns auf. Wir arbeiten bis zur Erschöpfung, wir schlafen nicht und essen nicht.
6Zu unserem Dienst gehören ein einwandfreier Lebenswandel, Erkenntnis, Geduld und Güte, der Heilige Geist und aufrichtige Liebe.
7Zu unserem Dienst gehören außerdem die Wahrheit unserer Verkündigung und die Kraft, die von Gott kommt. Wir kämpfen mit den Waffen der Gerechtigkeit, in der rechten und in der linken Hand .
8Wir erfüllen unseren Auftrag, ob wir dadurch Ehre gewinnen oder Schande, ob wir verleumdet werden oder gelobt. Wir gelten als Betrüger und sagen doch die Wahrheit.
9Wir werden verkannt und sind doch anerkannt. Wir sind vom Tod bedroht, und seht doch: Wir leben! Wir werden ausgepeitscht und kommen doch nicht um.
10Wir geraten in Trauer und bleiben doch fröhlich. Wir sind arm und machen doch viele reich. Wir haben nichts und besitzen doch alles!“