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Freitag

Am Mittwoch ging es um die Geschichte von den beiden Jüngern auf dem Weg nach Emmaus, denen sich plötzlich ein Fremder anschloss, um ihnen von Jesus zu erzählen. Im weiteren Verlauf der Geschichte stellt sich heraus, dass dieser Fremde Jesus selbst war. Er hat sich den Jüngern in dem Moment zu erkennen gegeben, als er mit ihnen beim Essen saß und ein Brot auseinander brach (ähnlich wie beim letzen Abendmahl). Danach verschwand Jesus plötzlich, doch zurück in ihren Herzen blieb eine ansteckende, brennende Begeisterung für Jesus. Sofort machten sie sich auf uns liefen den ganzen Weg wieder zurück nach Jerusalem, um den anderen Jüngern von der Auferstehung Jesu zu erzählen. Es war dunkel, als die beiden Jünger Jerusalem erreichten. Zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang an diesem Sonntag hatte sich ihre Welt für immer verändert. Alles schien neu. Von nun an würden sie, wann immer sie das Brot brachen und den Wein tranken, wissen, dass sie nicht allein waren. Der auferstandene Christus war mit ihnen, unter ihnen und in ihnen. Ein weltweiter Aufbruch hatte gerade begonnen. Sie waren in etwas ganz Besonderes, etwas absolut Revolutionäres hineingezogen worden. Es war der Tag, von dem sie immer geträumt hatten. Es war zwar ganz anders, als sie erwartet hatten – doch zugleich auch viel besser. Sie dachten, das bedeutet es, lebendig zu sein, wirklich lebendig. Das bedeutet es, unterwegs zu sein, den Weg in eine neue und bessere Zeit zu gehen. Als sie die anderen Jünger fanden, sagten sie: „Der Herr ist auferstanden! Er ist wahrlich auferstanden!“ Auch ihre kürzlich völlig zerstörte Hoffnung ist mit Jesus zu einem neuen Leben erwacht. 

Bete heute: „Himmlischer Vater, ich möchte ein Teil dieses Aufbruchs sein! Entfache in mit bitte die gleiche Begeisterung, wie bei den beiden „Emmaus-Jüngern“, um der ganzen Welt zuzurufen: Jesus ist auferstanden. Amen!“

Mittwoch

Am späten Nachmittag des allerersten Ostersonntags hatten zwei Männer einen langen Fußmarsch vor sich. Es waren Anhänger von Jesus, die im Gespräch vertieft von Jerusalem zu einer kleinen Stadt namens Emmaus marschierten. Im gemeinsamen Gespräch versuchten sie die Geschehnisse der letzen Tage zu verarbeiten, als sich ihnen plötzlich ein Fremder anschloss. Dieser fragte sie, worüber sie den reden würden. Einer von ihnen antwortete: „Machst du Witze? Bist du die einzige Person in dieser ganzen Region, die nicht weiß, was in letzter Zeit rund um Jerusalem passiert ist?“ „Was zum Beispiel?“ fragte der Fremde. Sie erzählten ihm von Jesus, dass er eindeutig ein Prophet war, der erstaunliche Dinge sagte und tat. Sie erzählten ihm, wie die religiösen und politischen Führer zusammengekommen waren, um ihn zu verhaften. Sie gingen ausführlich auf den Horror der Kreuzigung am Freitag ein. ‚Wir hatten gehofft‘, sagte einer von ihnen, ‚dass dieser Jesus derjenige wäre, der die Dinge für Israel zum Guten wenden würde; dass er uns von der römischen Besatzung befreien würde.“ Nach ein paar Schritten fügte der andere hinzu: „Und heute Morgen war der dritte Tag nach seinem Tod. Einige Frauen aus unserer Gruppe erzählten uns, dass sie zum Grab gingen und dort Engeln gesehen hatten. Diese sagten ihnen, Jesus lebt.“ Aus dem Tonfall der Stimme dieses Jüngers war ziemlich deutlich zu erkennen, dass der Bericht der Frauen nicht sehr ernst genommen wurde. Da unterbrach ihn der Fremde. „Du verstehst es nicht, oder?, fragte er. „Das ist genau das, was die Propheten vorausgesagt haben. Sie haben uns schon vor langer Zeit gesagt, dass der Befreier so leiden und sterben müsste, bevor er zu seiner königlichen Herrschaft gelangen wird.“ Als sie weitergingen, begann er, ihnen Dinge aus der Heiligen Schrift zu erklären. Er begann mit Moses und zeigte ihnen Schritt für Schritt Gottes Wirken in der Geschichte seines Volkes, das in den letzten Tagen in Jerusalem seinen Höhepunkt fand.

Versetzte dich heute in die Lage dieser beiden Männer. Noch wissen sie nicht, dass sie mit dem auferstandenen Jesus reden. Sie fühlen nur, dass ihre Hoffnungen auf eine bessere Zukunft am vergangenen Freitag mit Jesus am Kreuz gestorben sind. Erinnere dich dabei auch an eigene Hoffnungen, die plötzlich zunichte gemacht oder zumindest schwer enttäuscht wurden. Auch Hoffnungen brauchen manchmal eine Auferstehung! Am Freitag werden wir sehen, wie die Geschichte weitergeht. 

Montag

Eine Gruppe von Frauen ging am Sonntag zeitig am Morgen zum Grab, um den Leichnam Jesu gründlich zu waschen und ihn für seine endgültige Beerdigung vorzubereiten. Als sie ankamen, erschienen ihnen zwei Engeln und erzählten ihnen, dass Jesus hier nicht zu finden sei, denn er ist von den Toten auferstanden. Das mussten sie sofort den anderen Jüngern erzählen. Sie liefen zurück, doch die meisten Männer wollten nicht glauben, was sie hörten. Petrus aber lief zurück und fand das Grab leer. Leer! Die Grabtücher waren noch da, ordentlich gefaltet. Wer würde einen nackten Leichnam nehmen und die blutigen Tücher zurücklassen, in die er gehüllt war? Petrus fragte sich, was los war. Er konnte das Geschehen nicht richtig einordnen. Die Auferstehung eines toten Körpers  passte (noch) nicht zu seiner Theologie. Und doch konnte er sich der Osterbotschaft nicht entziehen, die er von den Frauen gehört hatte.

„Wer die Osterbotschaft gehört hat, der kann nicht mehr mit tragischem Gesicht herumlaufen und die humorlose Existenz eines Menschen führen, der keine Hoffnung hat.“ (Karl Barth)

In diesem Sinne: Frohe Ostern!