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Freitag
Wir können Maria nicht darin folgen, physisch schwanger zu werden (vor allem die männliche Leser nicht). Wir alle können Maria aber darin folgen, mit Hoffnung „schwanger“ zu werden. Dazu ist es wichtig, ihren Glauben und ihre demütige Haltung nachzuahmen. Als Maria die Botschaft des Engels hörte (und diese war bestimmt nicht einfach anzunehmen), sagte sie zu dem Engel: „Ich diene dem Herrn. Es soll an mir geschehen, was du gesagt hast“. Maria glaubte daran, dass Gott einen guten Plan hat, bei Ihm nichts unmöglich ist und Er sie auch aus der Misere herausführen wird, in die sie die überraschende Schwangerschaft brachte.
Reflektiere heute über die kleinen und großen Schwierigkeiten in deinem eigenen Leben. Kannst du sie mit der gleichen Gelassenheit wie Maria annehmen und sagen „Herr, hier bin ich, dein Diener / deine Dienerin; mein Schicksal liegt in deiner Hand“?
Wenn wir unser ganzes Ich, unseren Körper, unseren Geist, unsere Vergangenheit, unsere Zukunft, unsere Möglichkeiten und unsere Begrenzungen Gott schenken, dann werden wir lebendig. Lebendig in der Geschichte von Jesus, an deren Beginn wir in dieser ersten Adventswoche denken.
Mittwoch
In der antiken Welt war der Gedanke einer Jungfrauengeburt nicht ungewöhnlich. Meist waren es mächtige Herrscher, wie Pharaonen oder römische Cäsaren, die aus einer Verbindung des Menschlichen und des Göttlichen hervorgegangen sind. Dadurch hatten diese Herrscher übernatürliche Kräfte und konnten mit göttlich-maskuliner Gewalt herrschen und unterdrücken. Ganz anders aber die Geschichte von der Geburt Jesu. Hier verbindet sich Gott auf sanfte Weise mit dem Menschlichen, um einen ganz andersartigen König auf die Welt zu bringen. Einen König der nicht durch maskuline Kraft herrscht und unterdrückt, sondern sanft ein Reich des Mitgefühls und der Gerechtigkeit aufrichtet.
Lies heute den sogenannten Lobgesang der Maria.
„Da sagte Maria: »Ich lobe den Herrn aus tiefstem Herzen.
Alles in mir jubelt vor Freude über Gott, meinen Retter.
Denn er wendet sich mir zu, obwohl ich nur seine unbedeutende Dienerin bin. Von jetzt an werden mich alle Generationen glückselig preisen.
Denn Gott, der mächtig ist, hat Großes an mir getan. Sein Name ist heilig.
Er ist barmherzig zu denen, die ihm Ehre erweisen – von Generation zu Generation.
Er hebt seinen starken Arm und fegt die Überheblichen hinweg.
Er stürzt die Machthaber vom Thron und hebt die Unbedeutenden empor.
Er füllt den Hungernden die Hände mit guten Gaben und schickt die Reichen mit leeren Händen fort.“ (Lukas 1,46–53)
Gebet: Herr Jesus hilf mir, mein Vertrauen nicht auf unterdrückende Machtstrukturen zu setzen, sondern auf deinen Weg der Sanftmut. Amen!
Montag
Wir beginnen die Adventszeit mit der Geschichte von zwei Frauen. Zum einen ist da Elisabeth und ihr Mann Zacharias. Dieses Ehepaar erinnert an Sarah und Abraham, mit denen wir uns während der vorigen Predigtserie beschäftigt haben. Auch sie waren im fortgeschrittenen Alter noch kinderlos bis ein Engel Gottes dem Zacharias verkündet hat, einen Sohn zu bekommen. Dieser sollte Johannes genannt werden und wurde mit dem Namenszusatz „der Täufer“ zum Wegbereiter Jesus. Von Sarah und Abraham bis Elisabeth und Zacharias zieht sich ein roter Faden durch die Bibel – für Gott ist nichts unmöglich. Der Faden zieht sich bei der Geschichte von Maria, einer Verwandten von Elisabeth, noch weiter fort. Auch ihr wurde von einem Engel verkündet, ein Kind zu empfangen. Bei ihr war nicht das fortgeschrittene Alter das Erstaunliche, sondern ihre Jugend und die Tatsache noch nicht verheiratet gewesen zu sein.
Durch die Geschichten dieser beiden Frauen, dürfen wir uns in der Adventszeit daran erinnern, dass für Gott nichts unmöglich ist. Durch die Ankunft von Gottes Sohn in dieser Welt wird alles möglich, wenn wir an ihn glauben.
Lasst uns diese Woche drei Botschaften des „Verkündigungsengels“ in den Alltag nehmen:
- Habe keine Angst
- Der Herr ist mit dir
- Nichts ist unmöglich mit Gott
Lukas 1,26–38
„Elisabet war im sechsten Monat schwanger. Da schickte Gott den Engel Gabriel zu einer Jungfrau in die Stadt Nazaret in Galiläa.
Sie war mit einem Mann verlobt, der Josef hieß und ein Nachkomme Davids war. Die Jungfrau hieß Maria.
Der Engel trat bei ihr ein und sagte: »Sei gegrüßt! Gott hat dir seine Gnade geschenkt. Der Herr ist mit dir.«
Maria erschrak über diese Worte und fragte sich: »Was hat dieser Gruß zu bedeuten?«
Da sagte der Engel zu ihr: »Fürchte dich nicht, Maria. Gott schenkt dir seine Gnade:
Du wirst schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen. Dem sollst du den Namen Jesus geben.
Er ist zu Großem bestimmt und wird ›Sohn des Höchsten‹ genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vorfahren David geben. Er wird für immer als König herrschen über die Nachkommen Jakobs. Seine Herrschaft wird niemals aufhören.«
Da sagte Maria zu dem Engel: »Wie soll das möglich sein? Ich habe doch noch nie mit einem Mann geschlafen!«
Der Engel antwortete: »Der Heilige Geist wird auf dich kommen. Die Kraft des Höchsten wird dieses Wunder in dir bewirken. Deshalb wird das Kind, das du erwartest, heilig sein und ›Sohn Gottes‹ genannt werden. Sieh doch: Auch Elisabet, deine Verwandte, erwartet einen Sohn trotz ihres hohen Alters. Sie ist jetzt im sechsten Monat schwanger, und dabei hieß es: Sie kann keine Kinder bekommen.
Für Gott ist nichts unmöglich.«
Da sagte Maria: »Ich diene dem Herrn. Es soll an mir geschehen, was du gesagt hast.« Da verließ sie der Engel.“
Ist das nicht ein Widerspruch, Frauen am Rand der Gesellschaft zu ehren und ihnen gleichzeitig in der eigenen Kirche den Zugang zu Leitung und Kanzel zu verwehren?
Gegenfrage: König David durfte sein Leben lang das Heilige des Tempels nicht betreten, geschweige denn ein Opfer darbringen. Heißt das, dass ihm Ehre vorenthalten wurde?
Nein, sondern seine Rolle und Aufgabe war eine andere als die der Priester. Sie war nicht weniger ehrenhaft. Der Priesterdienst war den Nachkommen Aarons vorbehalten.
Genauso gilt: Wenn Gott Frauen eine andere Rolle und Aufgabe zugedacht hat als Männern, dann ist diese Rolle ganz bestimmt nicht weniger ehrenhaft.
Ob Frauen und Männer unterschiedliche Aufgaben haben – das ist eine Frage, die auch in unserer Gemeinde nicht von allen gleich beantwortet wird. Ich persönlich würde sie mit ja beantworten, aber mir ist bewusst, dass andere Christen hier zu anderen Schlussfolgerungen kommen.
Es waren sehr demütige Frauen, die das Wort Gottes kannten. “ Ich will “ war nie ihr Kredo.
Finde ich gut!
Der Freitag Kommentar ist Ermutigung für mich.
vor allem, dass wir auch unsre Vergangenheit IHM geben können..